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Info 3 (HSG) Pressekonferenz HSG Mitte 2000


Die HSG gründete sich im April 1994.
Anlass war die Einführung der kostendeckenden Vergütung (kV) durch die Stadtwerke Hammelburg. Die Vergütung beträgt seit 1994 2.- DM pro kWh für die ersten fünf Anlagen und sank 1996 für die beiden letzten Anlagen auf 1,90 DM pro kWh jeweils für eine vertraglich festgelegte Vergütungsdauer von 20 Jahren.

Die Anlagen wurden ausschließlich mit dem privatem Kapital von 210 000.- DM der 71 Gesellschafter finanziert. Insgesamt wurden 7 Anlagen mit zusammen 15 kW Leistung gebaut. Damit hat Hammelburg etwa den 30 fachen Solarstromanteil im Netz gegenüber dem Bundesdurchschnitt.

Die Solaranlagen der HSG liefern sehr zufriedenstellend Strom.
1999 gab es mit 9868 kWh den höchsten Gesamtjahresertrag.
Zum Vergleich: 1998: 8660 kWh, 1997: 9556 kWh, 1996: 8591 kWh, 1995: 4206 kWh

Die Erträge erfüllen die ursprünglich angesetzten Erwartungen. Nennenswerte Ausfälle der Anlagen gibt es nicht. Damit ist die HSG wirtschaftlich gesund.

Nach der Gründung der HSG wurden in Deutschland viele kommunale Beschlüsse nach dem Vorbild der Vorreiterstädte Aachen, Freising und Hammelburg gefasst. Der Geschäftsführer der HSG wurde im Vorfeld vieler kommunalen Beschlußfassunegn um Rat gefragt. Unter anderem in Nürnberg, Würzburg, Schweinfurt, Darmstadt; Rothenburg u.v.a.m.

In praktisch allen Städten wurde mit großem Erfolg das Prinzip der kV praktiziert. Vielfach in der Bundesrepublik entstanden und entstehen weiterhin Betreibergesellschaften nach dem Vorbild der HSG. Das Vertragswerk der HSG wurde trotz Schutzgebühr fast 100 mal angefordert. Bereits seit 1995 informierte die HSG über eine eigene Homepage im Internet.

Die überregionalen politischen Wahrnehmungen erfolgten bereits 1996. Das Europaparlament fasste den Beschluß, die Europäische Kommission aufzufordern, europaweit die kV einzuführen. Dieser Beschluß wurde unter der aktiven Zuarbeit des Geschäftsführers und unseres Gesellschafters Volker Oschmann gefasst.
Auch im Bundestag wurde im gleichen Jahr über die kV debattiert, wobei auch der Name Hammelburg fiel. Allerdings scheiterte damals die bundesweite Einführung an der damaligen Mehrheit von CDU/CSU und FDP.



Der politische Durchbruch 2000.

Erst mit dem Regierungswechsel traten die erneuerbaren Energien stärker in das politische Bewußtsein.
Intensiv wurde seit März 1999 an der Novellierung des Stromeinspesegesetzes gearbeitet.
Im Februar 2000 verabschiedete der Bundestag mit den Stimmen von SPD, Bündnis 90 / Die Grünen und PDS gegen CDU/CSU und FDP das Gesetz zur Markteinführung der erneuerbaren Energien (EEG). Der Bundesrat stimmte auch unter teilweisen Zustimmung von CDU regierten Ländern im März 2000 zu.
Seit 1. April 2000 ist das EEG in Kraft.
Es berücksichtigt alle Grundsätze der kV und hat diese über den Solarstrom hinausgehend auf alle erneuerbaren Energien übertragen.
Da der Geschäftsführer der HSG (inzwischen als MdB im Bundestag sitzend) zusammen mit seinen Mitarbeitern Volker Oschmann und Carsten Pfeiffer selbst für die grüne Fraktion intensiv an der Entwicklung mitarbeitete, konnten die wertvollen Erfahrungen der HSG in das Gesetzgebungsverfahren einfließen. An der inhaltlichen Ausgestaltung und politischen Durchsetzung haben ebenfalls hohen Anteil die MdB`s Michaele Hustedt (Bündnis 90 / Die Grünen ), Hermann Scheer (SPD), Dietmar Schütz (SPD) und Umweltminister Jürgen Trittin.

Das Gesetz hat bereits kurz nach Inkrafttretung viele Erwartungen erfüllt. Besonders im Bereich des Solarstromes, wo eine Vergütung von 99 Pfennigen gesetzlich geregelt ist, hat ein regelrechter Boom eingesetzt. Das parallel laufende 100 000 Dächerprogramm der Bundesregierung mußte der rasanten Nachfrage angepasst werden. Die weltweite Industrie wird jetzt sogar die Produktionskapzitäten steigern, um die Nachfrage in Deutschland zu stillen.
Damit ist der erwünschte Effekt einer stürmischen industriellen Entwicklung bereits eingetreten. Verschiedene Firmen haben den Bau neuer Solarzellenfabriken angekündigt.
Dies erfüllt bald die großen Erwartungen auf neue Arbeitsplätze und eine klimafreundliche Energieversorgung.

Auch das europäische Ausland zeigt großes Interesse am EEG. Eine Fülle von Parlamentarieranfragen sind bereits eingegangen. Unter anderem aus England, Frankreich, Spanien, Schweden, Türkei, Ungarn, Slowenien, Portugal, Österreich, Island, Irland u.a.
Verschiedene Vorträge durch den Geschäftsführer der HSG vor Parlamentarierkonferenzen sind bereits gelaufen oder sind angefragt, u.a. in Istanbul, Madeira, Wien, Paris, Krakow.

Der Weg der Markteinführung der erneuerbaren Energien nach dem Hammelburger Modell hat eine neue Dynamik erreicht, das zeigt das gewaltige Interesse auch aus dem Ausland.

Die Europäische Kommission hat unter Federführung der Energiekommissarin de Palacio, Spanien, am 10. Mai eine Richtlinie zur Stromeinspeisung von erneuerbaren Energien erlassen. In dieser Richtline ist das Modell des deutschen EEG ausdrücklich erwähnt und zugelassen worden.
Dies bedeutet einen großen Durchbruch für die Einführung der erneuerbaren Energien in ganz Europa.